Der Prozessfinanzierer Advofin will die ehemaligen Conwert-Altaktionäre Adler Real Estate, Cevdet Caner und Petrus Advisers auf 60 Millionen Euro Schadenersatz verklagen. Der Grund dafür ist ein OGH-Urteil, wonach die drei Hauptaktionäre den restlichen Aktionären 2015 ein Übernahmeangebot hätten legen müssen. „Alle Aktionäre, die im Zeitraum vom 29. September 2015 und 22. November 2016 ihre Conwert-Aktien verkauft haben, haben einen Schaden erlitten“, sagt Advofin-Chef Franz (Kallinger). Der Aktienkurs lag damals im Schnitt bei rund 13,50 Euro, Anfang Februar 2016 bei 11,66 Euro. „Wir haben aus den Finanzbericht der Adler errechnet, dass Adler selbst die Conwert-Papiere zu einen Durchschnittspreis von 16,65 Euro je Aktie gekauft hat“, sagt Advofin-Anwalt Wendelin (Ettmayer) von Baker & McKenzie im “Kurier“. „Sie hätten auch den übrigen Aktionären im Rahmen des Pflichtangebots die Übernahme ihrer Aktien zu diesem Preis anbieten müssen“, so sein Fazit.
Für Juristen kommt diese brisante Klage nicht ganz unerwartet, auch wenn sie für den Kläger schwierig zu führen sein wird. In den Schuhen der Beklagten (die sich bisher nicht konkret äußern) möchte ich aber trotzdem nicht stecken. Die Conwert Immobilien Invest SE und der Mehrheitseigentümer Vonovia SE sind von der Sammelklage übrigens nicht betroffen.