Wie ich in der aktuellen Ausgabe des „Trend“ gelesen habe, wird die Österreichische Bischofskonferenz am 4. Mai 2018 erstmals einen Kriterienkatalog für ethisches Investment veröffentlichen. Das Paper richtet sich an Banken, Finanzdienstleister und die Finanzdirektoren der Diözesen. Sehr ansprechend finde ich, dass die Autoren kein stures Schwarz-Weiß-Denken an den Tag legen. Sie räumen ein, dass zeitgemäßes Investieren ein komplexer Prozess ist. Darum werden (anders als bei ähnlichen Kriterienkatalogen üblich) Geschäftsfelder wie Glückspiel und Alkohol- oder Tabakproduktion nicht grundsätzlich ausgeschlossen. Stattdessen werden Grenzwerte für Veranlagungsentscheidungen definiert. So kann etwa weiterhin in ein Unternehmen investiert werden, wenn es weniger als zehn Prozent seines Umsatzes durch Glückspiel erwirtschaftet.
Dieser Kriterienkatalog könnte am heimischen Markt übrigens durchaus etwas bewegen. Denn insgesamt sind mehr als 12 Milliarden Euro in nachhaltigen Investmentfonds angelegt. Und ich kann mir gut vorstellen, dass viele der Nachhaltigkeits-Fondsmanager die Meinung der Kirche berücksichtigen werden.