Die Adhoc-Meldung der Immofinanz AG vom Montag eine Kapitalerhöhung und eine Pflichtwandelanleihe (Käufer bleiben anonym) anzudenken, hat im Aktienkurs der S Immo AG für Furore gesorgt und zu Kursgewinnen geführt. Das wundert mich nicht, schließlich werden dadurch die Fusionsgerüchte der beiden Immobilienunternehmen neu angeheizt. Wir sprechen von Kapitalmaßnahmen bei der Immofinanz AG, die 25 Prozent des derzeitigen Grundkapitals ausmachen (maximal 28,02 Millionen Aktien). Beim jetzigen Aktienkurs würde das bis zu 464 Millionen Euro in die Kasse spülen.
Nutznießer sind Aktionäre, die rechtzeitig vor der Adhoc S-Immo-Aktien eingekauft haben. Dazu gehört etwa die Frau des IVA-Anlegerschützers Wilhelm (Rasinger), die am 10. und 11. Juni 2020 Aktien der S Immo AG im Wert von rund 60.000 Euro erwarb. Wilhelm fungiert, wie du sicherlich weißt, als Aufsichtsrat der S Immo AG und ist dort stark investiert. Sein IVA-Kollege Michael (Knap) ist wiederum Aufsichtsratschef der Immofinanz AG. Wilhelm selbst wettet übrigens ebenfalls im Übernahmepoker auf steigende S-Immo-Kurse. Er hat allein heuer Aktien im Wert von 123.000 Euro erworben.
Im Sinne einer modernen Corporate Governance machen die Investments für mich keinen schlanken Fuß, aber ich bin auch im Gegensatz zu manch anderen ein sehr strenger Verfechter der Marktmissbrauchsverordnung. Die Finanzmarktaufsicht (FMA) findet das Timing jedenfalls auffällig. Frontrunning gilt laut der zuständigen Behörde als möglicher Tatbestand für Insiderhandel.