Ich finde es spannend, dass derzeit der digitale Euro als Zukunftsvision im Rampenlicht steht. So wie ich das sehe, ist er bald Realität. Die Europäische Zentralbank (EZB) experimentiert gerade mit dieser Idee und will in zwei bis fünf Jahren mit der digitalen Variante ihre Stabilität und Wettbewerbsfähigkeit gegenüber anderen Währungen zementieren. Technisch wird das kein Problem sein. Stell dir vor, von der Währungsbehörde ausgegebenes Helikoptergeld kommt direkt bei den Menschen an, ohne dass eine Bank zwischengeschaltet ist. Apropos, der digitale Euro wird die Banken an einer empfindlichen Stelle treffen, sagt mir Stefan (Pachinger) von Freshfields Bruckhaus Deringer, der die Wiener Fintech-Praxis der Kanzlei leitet:
„Durch den digitalen Euro könnten Banken im Zahlungsverkehr unter Umständen ausgebootet werden. Sie erhalten dadurch weniger Daten, Geldmenge geht verloren, sie verdienen weniger. Viele von den heutigen Funktionen könnten abfließen.“
Für dich und mich wird sich durch den digitalen Euro übrigens wenig verändern. Wir haben einfach eine Alternative mehr zu zahlen. Jetzt heißt es warten und hoffen, dass die EZB ihre Währungssouveränität im digitalen Bereich behaupten kann.