Der US-Investor Starwood Capital (aus Florida) hat mit 34,44 Euro ein Übernahmeangebot für die übrigen Aktien der CA Immo AG gelegt und damit für Aufregung am Markt gesorgt. Bereits im vergangenen Jahr hatte ich dir über hohe Zukäufe seitens Starwood berichtet.
Große Begeisterung löst das Angebot auf Nachfrage bei den institutionellen Investoren nicht aus. Sie wollen mehr Geld sehen! So sagt mir der zweitgrößte CA-Immo-Aktionär (6 Prozent) S-Immo-Boss Ernst (Vejdovszky) exklusiv:
„Zum derzeit angekündigten Angebotsniveau können wir eine Einlieferung in das Angebot für uns ausschließen. Die CA Immo hatte zum 30.09. – also noch vor dem traditionell starken vierten Quartal – einen EPRA-NAV von über 38 Euro. Wir schätzen die hervorragende Positionierung und die Perspektiven der CA Immo sehr und wollen als Aktionär angemessen am Unternehmenswert partizipieren.“
Ein weiterer prominenter Wiener Investor, er ist neben AXA (5 Prozent) und Blackrock (4 Prozent) mit vier Prozent investiert, schätzt den fairen Wert, bei guter Unternehmensführung, sogar auf fast 50 Euro. Spannend finde ich hierbei, dass Starwood laut Marktkreisen vor gut einem Jahr noch Verkaufspläne für die CA Immo AG gehegt haben soll. Laut den Gerüchten wollte man damals etwas mehr als 40 Euro pro Aktie haben, was ein Hinweis auf die eigene Bewertung wäre.
Was plant Starwood?
Warum man zukaufen möchte verstehe ich nur teilweise, weil man durch die „Golden Shares“ und mit 29,99 Prozent die Kontrolle besitzt. Starwood selbst schweigt dazu seit Monaten. Laut dem aktuellen Angebot möchte man seine Stimmrechte voll ausüben können und zumindest die Wandelanleihe (sollten wir genau beobachten) zurückkaufen. Das Filetstück der CA Immo AG sind die deutschen Büroimmobilien.
Ist die CA Immo AG für Starwood bei den aktuellen Negativzinsen nur ein gutes Investment bei dem man aufstockt, um von den Gewinnen zu profitieren oder hat man nach dem Einstieg Druck bei der Finanzierung (durchaus üblich bei Finanzinvestoren) und möchte Gewinne mitnehmen und verkaufen? Nur Starwood selbst sowie die Berater Goldman Sachs und Schönherr wissen es (vorerst).