61 Prozent befürworten eine Frauenquote in Vorständen, hat eine LinkedIn-Umfrage unter Börsianer Friends ergeben. Unter den Spitzenmanagerinnen des Landes ist das Stimmungsbild ähnlich differenziert: Herta (Stockbauer), Vorstandschefin der BKS Bank AG findet, dass lange genug geredet wurde, sich aber zu wenig geändert habe:
„Das war auch bei der Zahl weiblicher Aufsichtsratsmitglieder lange Zeit der Fall. Und siehe da, kaum gab es eine Quote, wurden Mandate auch mit Frauen besetzt. Ähnliches ist auch für die Vorstandsebene zu erwarten. Daher befürworte ich die Quote, auch wenn Quoten in Vorstandsetagen schwerer umzusetzen sind als auf Aufsichtsratsebene.“
Sinnvoll sei diese erst ab fünf Vorstandsmitgliedern und mit adäquaten Anpassungszeiträumen, ergänzt Herta auf meine Nachfrage. Anders sieht es Elisabeth (Stadler), Vorstandsvorsitzende der Vienna Insurance Group AG (VIG):
„Ich bin für die freiwillige Selbstverpflichtung statt für eine gesetzliche Verordnung. Wenn ich das bei uns in der Gruppe ansehe, dann funktioniert es.“
Mit Finanzvorständin Liane Hirner sitzen zwei Frauen im acht-Personen-Vorstand der VIG. „Wenn es vom Know-How zwei Gleichberechtigte gibt, entscheide ich mich noch immer für die Frau“, erklärt mir Elisabeth. Ebenfalls kein Fan von verpflichtenden Quoten ist eigentlich Angelika (Sommer-Hemetsberger), Vorstandsmitglied der Österreichischen Kontrollban (OeKB). Sie ist aber von der Wichtigkeit von Diversität überzeugt:
„Selbstverständlich und gerade auch in Führungspositionen. Dazu können Frauenquoten beitragen und insofern befürworte ich sie.“
In der OeKB werden Personalentscheidungen jedoch „ohne Quotendruck ausschließlich nach fachlicher und sozialer Qualifikation und Kompetenz“ getroffen, erklärt Angelika.
"Auch in den Aufsichtsräten stieg die Zahl (der #Frauen) zuletzt kaum" laut @EYnews @derboersianer – Erhebung:
Börsennotierte Firmen #Österreich:
– geringer Anstieg #Frauenanteil auf 27,8%
– 48 von 55 Firmen haben mind. 1 Frau im #Aufsichtsrat pic.twitter.com/9N5qaqxUBG— Margit Schratzenstaller (@MargitSchratz) January 15, 2021