© Adrian Petty / ECB

Teuerung: Aufregung um neues EZB-Inflationsziel

Insider Nº275 / 21 9.7.2021 News

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat gestern ihre Politik zur Preisstabilität angepasst. Ziel ist nun eine jährliche Teuerungsrate von durchschnittlich zwei Prozent, davor waren es nahe zwei Prozent (aber möglichst darunter). Ich habe mich für dich bei führenden Ökonomen in Österreich umgehört, was das für Folgen haben wird. Monika (Köppl-Turyna) von Eco Austria sagt, das höhere Inflationsziel „könnte den Ausstieg aus der lockeren Geldpolitik erschweren, das ist schlecht für die Realwirtschaft“. Eine gute Idee sei indes, selbst genutzte Immobilien (Stichwort Asset Price Inflation) in die Inflationsberechnung einzubeziehen.

Weiter am Gaspedal

Raiffeisen-Chefanalyst Peter (Brezinschek) meint, „die EZB hat so mehr Spielraum am Gaspedal zu bleiben und Anleihenkäufe fortzuführen“. Nicht kommuniziert wurde der Durchrechnungszeitraum für die zwei Prozent: „das gibt der EZB noch mehr Flexibilität“. Unicredit-Chefvolkswirt Stefan (Bruckbauer) sieht den Entscheid gelassener und wegen den vagen Formulierungen wenig Änderung in der EZB-Geldpolitik, weil EZB-Chefin Christine (Lagarde) auf Konsens aus ist:

„Hinsichtlich der stärkeren Berücksichtigung von Klimazielen dürften die Möglichkeiten der EZB überschaubar bleiben, es ist dies wohl auch nicht in erster Linie Aufgabe der Geldpolitik, hier wird die Aufsichtspolitik eine größere Rolle spielen.“

Die Einbeziehung von Immobilien könnte die Inflationsrate um 0,1 bis 0,2 Prozent erhöhen, Peter meint sogar 0,3 Prozent. Österreich gehört laut Peter neben Deutschland, den Niederlanden und Luxemburg zu den neutraleren Staaten, während Frankreich, Spanien und Italien Fans der expansiven Fiskalpolitik sind.

Empörung auf Twitter

Auf Twitter sorgte die neue Strategie der EZB für zahlreiche kritische Wortmeldungen:

Die EZB versucht sich jetzt übrigens mit Cartoons am Thema Finanzbildung:

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