Die Strabag SE muss voraussichtlich 45,37 Millionen Euro Geldbuße in einem Kartellverfahren zahlen. Ein Antrag (klick hier) wurde heute von der Bundeswettbewerbsbehörde an das Kartellgericht gestellt. Es ging unter anderem um Preisabsprachen bei Planungs- und Ausführungsleistungen an Bauwerken im Hoch- und Tiefbau.
„Das sich die Vorwürfe nach intensiven Untersuchungen als zum Teil begründet herausgestellt haben, ist eine große persönlichen Enttäuschung für mich“, gibt sich Strabag-CEO Thomas (Birtel) zerknirscht.
Das Verfahren inklusive Hausdurchsuchungen läuft seit 2017. Die Strabag SE hatte mit den Behörden zusammengearbeitet (Kronzeuge). Wie mir Strabag-Sprecherin Diana (Neumüller-Klein) sagt, wurden als Konsequenz auch „an mehreren Stellen in unterschiedlichen Hierarchieebenen personelle Veränderungen vorgenommen“.
Gut finde ich, dass Thomas 2020 eine externe Compliance-Monitoringstelle eingerichtet hat, um solche Absprachen in Zukunft zu verhindern. Träger dieses Monitorings ist Austrian Standards, das Team wird von Industriemanagerin Brigitte (Ederer) geleitet. Gute Wahl! Wegen diesen Maßnahmen fällt die Geldbuße übrigens geringer aus, es hätten maximal auch zehn Prozent des Umsatzs des jeweiligen Geschäftsfelds sein können. Die Strabag SE hat bereits 2020 Rücklagen für diesen Fall gebildet.