Der europäische Banken-Stresstest 2021 ist geschlagen und fast alle sind zufrieden. Was mich beim aktuellen Ergebnis am meisten überrascht, ist das sensationelle Ergebnis der „gestressten“ Quoten. Die wichtige harte Kernkapitalquote (CET-1) der 89 untersuchten Banken (durch die EZB) sank in der dreijährigen Stressphase mit richtig schwierigen gesamtwirtschaftlichen Bedingungen im Schnitt von 15,1 auf 9,9 Prozent. Analysten sagen mir, dass das immer noch gut ist. Bei der Bawag Group AG ging die Quote von 13,98 auf 12,00 Prozent zurück, bei der Erste Group Bank AG von 14,20 auf 10,18 Prozent und bei der Raiffeisen Bank International AG von 13,65 auf 9,03 Prozent. RLB Oberösterreich AG, Sberbank Europe AG und der Volksbanken Verbund wurden ebenfalls gestresst (klick hier).
Mahnende Worte kommen trotzdem von OeNB-Vizegouverneur Gottfried (Haber), der fordert, dass die Banken in Österreich „weiter an ihrer Kosteneffizienz arbeiten“ sollen und „bei Gewinnausschüttungen Zurückhaltung üben“. Auch FMA-Vorstand Helmut (Ettl) sagt, dass der bisherige Weg fortgesetzt werden soll. Das finde ich auch gut so. Für mich nimmt das gute Abschneiden (auch der österreichischen Banken) der Europäischen Zentralbank (EZB) im Fall der Dividenden aber den Wind aus den Segeln, hier gab es ein Quasi-Auszahlungsverbot.
Stell dir vor, die Banken haben für den Stresstest teilweise über eine Million Datenpunkte in rund 40 Excel-Listen eintragen müssen. Allein die Guidelines zur Methodologie betrugen 180 Seiten. Ein irrer Aufwand, wenn du mich fragst, der spezielle Teams in Banken monatelang beschäftigt.