Die Addiko Bank AG ist schon wieder mit möglichen hohen Nachzahlungen von vergebenen Schweizer-Franken Krediten (ich hatte dir berichtet) konfrontiert. Diesmal in Slowenien. Am 31. Jänner 2022 stimmt dort das Parlament über die Zustimmung über ein Gesetz „zur Begrenzung und Verteilung des Währungsrisikos von Schweizer Franken“ ab. Wie du weißt, hat die Bank für etwaige Franken-Streitigkeiten (ist nicht nur in Slowenien ein Thema) insgesamt 24 Millionen Euro an Rücklagen gebildet.
„Wir hatten zum dritten Quartal 2021 insgesamt 92 Millionen Euro in Frankenkrediten in verschiedenen Ländern in den Büchern – 45 Millionen davon in Slowenien“,
sagt mir Constantin (Gussich), der das Investor-Relations Team der Addiko Bank AG leitet. Das Gesetz würde Kreditgeber rückwirkend zu einer Wechselkursobergrenze für alle zwischen 2004 und 2010 abgeschlossenen Schweizer-Franken Kredite verpflichten, sei aber noch nicht in Stein gemeißelt, meint Constantin:
„Die Europäische Zentralbank hat sich bereits drei Mal negativ zum Gesetzesentwurf geäußert, aber da im April in Slowenien Wahlen sind agiert die Politik oft unberechenbar und wir sind lieber vorsichtig.“
Bei der Addiko Bank AG würde auf jeden Fall das Finanzergebnis und die Dividendenpolitik darunter leiden. Der Kurs der Aktie ist gestern nach der Meldung kurzfristig um über fünf Prozent gefallen und liegt aktuell mit 2,92 Prozent im Minus, bei 13,30 Euro.