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Bist du investiert?: Junge Anleger stehen auf ETFs

Insider Nº239 / 22 11.7.2022 News

Auf der FMA-Website lese ich, dass inzwischen jeder dritte Kleinanleger sein Geld in kostengünstige Exchange Traded Funds (ETFs) – das sind börsengehandelte Indexfonds – investiert. Allein in den letzten zwei Jahren ist die Anzahl der ETF-Investoren in Österreich um 240 Prozent auf 129.000 in die Höhe geschossen. Besonders junge Anleger greifen vermehrt darauf zurück, heißt es. Mich wundert das nicht, viele können sich maximal aus ihrer Kindheit an einen Sparbuchzins erinnern, der sie real nicht ärmer macht und suchen heute zurecht nach Alternativen.

Riesengeschäftszweig für die Anbieter

Trade Republic-Chef Oswald (Salcher) sagt mir:

„Bei uns laufen mehr Sparpläne als es Kunden gibt. Darunter fallen natürlich auch Sparpläne auf Einzelwerte, die Tendenz ist aber trotzdem klar erkennbar. Am beliebtesten sind die Klassiker, wie ein breit gestreuter ETF auf den MSCI-World Index. Außerdem fällt mir auf, dass sich die jüngere Altersschicht von 18 bis 35 tendenziell mehr für nachhaltige ETFs interessiert als die ältere.“

Auch Österreich- und Osteuropa-Chef von Amundi Thomas (Wiedenmann) stellt fest:

„Umso jünger, desto mehr werden ETFs nachgefragt. Dabei lieben Privatanleger Aktien-ETFs und seit ein paar Jahren auch Themen-ETFs, etwa zu Künstlicher Intelligenz oder Neue Energien.“

Bei Raiffeisen Capital Management sind ETFs hingegen „allenfalls ein Randthema“. Nicht so bei der Dadat Bank: „Etwa 25 Prozent vom Gesamtdepotvolumen entfällt bei uns auf ETFs. Besonders beliebt sind auch hier neben Themen-ETFs die breiten Indizes wie der S&P500 oder der Euro Stoxx 50“, sagt mir Marina (Daichendt).

Auch Privatbanken nutzen ETFs. Bei der Gutmann KAG sind etwa 20 Prozent des Volumens der Asset Allocation Mandate in ETFs, vor allem Aktien.

Aktiv schlägt passiv

Übrigens: Der ETF auf den ATX (Xtrackers) ist heuer mit  21,37  im Minus, der beste Österreich Aktienfonds „WSS Aktien Österreich“ hingegen nur mit 13,04 Prozent. Auch auf Drei-Jahressicht liegt mit dem „LLB Aktienfonds“ ebenfalls ein aktiv gemanagter Fonds mit einem Plus von 11,93 Prozent vor dem ATX ETF mit Plus 5,8 Prozent.

Insgesamt hielten die Österreicher im vergangenen Jahr 5,17 Milliarden Euro in ETFs. Nicht gerade viel, wenn ich daran denke, dass das gesamte in Fonds angelegte Volumen 230 Milliarden Euro beträgt. Das zeigt mir, dass ETFs zwar beliebt und weit verbreitet sind, die großen Gelder aber noch ganz woanders liegen.

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