Wie du weißt, lese ich mit Begeisterung Übernahmeangebote, derzeit vergnüge ich mich mit dem Pflichtangebot (Details hier) der CPI Property Group (CPI) für die Aktien der S Immo AG. Das Angebot läuft noch bis zum 12. August 2022, Aktionäre bekommen 22,85 Euro je Aktie bezahlt (da ist die Dividende von 0,65 Euro bereits abgezogen). Sollte CPI alle ausständigen S Immo-Aktien (unwahrscheinlich!) erwerben, müsste sie dafür eine Milliarde Euro locker machen.
Spannend: Eine Fusion mit der Immofinanz AG soll zwar geprüft werden, die CPI möchte beide Unternehmen aber vorzugsweise separat weiterführen. Das könnte steuerliche Gründe (es gibt die neue Grundsteuer in Deutschland) haben. Angedacht wird aber durchaus, die erworbenen S Immo-Aktien etwa an die Immofinanz AG zu veräußern. Synergien im Verwaltungsapparat sollen gehoben werden – das läuft im Angebot unter dem Schlagwort „Kosteneinsparungen“.
Witzig finde ich auch, dass die CPI den „derzeitigen Vorstand der Zielgeschäft“ schätzt und keine Pläne hat, diese Positionen zu verändern, im nächsten Satz das aber schon wieder konterkariert: „Sie behält sich jedoch das Recht vor, die Bestellung eines oder mehrerer Vorstandsmitglieder vorzuschlagen“. Mich freut, dass derzeit kein Delisting der S Immo AG angedacht ist. Die CPI wird übrigens von Wolf Theiss und Mazars Austria beraten.