Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber Gold als Krisenwährung ist derzeit nicht angesagt. Das Edelmetall hat in den vergangenen drei Monaten knapp zehn Prozent an Wert eingebüßt. Ist das der Klimawandel an der Börse, steht jetzt alles Kopf?
„Ich denke, dass etliche Gold-Investoren soeben schmerzhaft erleben müssen, dass Gold-Anlagen nicht gegen alle Arten von ökonomischen Risiken schützen. Da mögen sich einige Anleger enttäuscht aus Gold-Engagements zurückziehen. Mittelfristig tut es dem Goldmarkt aber gut, wenn nicht allzu viele Investoren mit überzogenen Erwartungen am Markt teilnehmen“, sagt mir Ulrich (Leuchtmann), Edelmetallexperte der Commerzbank.
Dazu kommt, dass die sich verschlechternden Konjunkturaussichten die Inflationserwartungen reduzieren.
„Zwar nicht in Europa, wo diese gerade steigen, aber global und der Goldmarkt ist eben global. Mittelfristig wird es darauf ankommen, ob die Währungen in Zukunft wieder positive Realzinsen abwerfen, dann dürfte es mit dem Goldpreis weiter nach unten gehen. Wenn gegenteiliges aber noch länger der Fall ist, hätte Gold durchaus Erholungspotenzial“, sagt Ulrich.
Meine Lehre daraus: Allgemein gültige Anlageempfehlungen und Weisheiten sind in Zeiten konjunkturelle Schwächephasen nicht sinnvoll. Jetzt sind die Tüftler am Wort. Eine Feinunze Gold kostet derzeit rund 1.740 US-Dollar.