Finanzminister Magnus (Brunner) hat einen Brief (klick hier) an die FMA-Vorstände geschrieben, in dem er eine Prüfung der Immobilien-Kreditvergabe-Richtlinien fordert. Wow! Solch ein Einsatz für den Finanzmarkt und die Verbraucher hat Seltenheitswert.
Der Grund des Briefes: Es können sich immer weniger, vor allem junge Familien, einen Kredit leisten, weil die Zinsen (Fixzinssätze liegen bei mehr als vier Prozent) ziemlich stark gestiegen sind und die Regeln der Vergabe seit 1. August 2022 strenger sind. Du weißt schon: 20 Prozent Eigenmittelquote, Kreditrate in Höhe von maximal 40 Prozent des Nettoeinkommens sowie maximale Laufzeit von 35 Jahren.
FMA nicht zuständig für Überprüfung
Kurios ist: Die Kredit-Vergaberichtlinien hat nicht die FMA, sondern das Finanzmarktstabilitätsgremium (hier siehst du die Mitglieder) festgelegt, in dem das Finanzministerium den Vorsitzenden sowie Stellvertreter stellt und die Mehrheit hat, es gibt auch Vertreter von OeNB und FMA.
„Wir haben den Brief des Finanzministers an das zuständige Finanzmarktstabilitätsgremium weitergeleitet, die sich jetzt damit befassen werden. Sollte auf Basis von Zahlen, Daten und Fakten eine Veränderung der Richtlinien verpflichtend empfohlen werden, wird die FMA das selbstverständlich regulatorisch umsetzen“, sagt mir FMA-Sprecher Klaus (Grubelnik).
Magnus muss sich also vor allem im eigenen Haus umhören. Wie du weißt, hat WKO-Spartenobmann Willibald (Cernko) kürzlich im Börsianer Magazin (klick hier) auch eine Lockerung der harten Richtlinien gefordert. Wie ich aus der Branche vernehme, läuft auch der Raiffeisen-Sektor gegen die neuen Vergaberichtlinien Sturm.