Seit August gelten neue Kreditrichtlinien (wie mindestens 20 Prozent Eigenmittel) für Wohnkredite. Der oberste Banker des Landes Willibald (Cernko) ist damit nicht glücklich. Er wünscht sich eine Lockerung bei der Kreditvergabe von Wohnimmobilien, wie er in einem Gastkommentar für das Börsianer Magazin schreibt.
„Angesichts der fragilen wirtschaftlichen Lage sind Maßnahmen, die zu einer Verknappung von Krediten führen könnten, kritisch zu hinterfragen. Neben Eigenkapitalvorschriften mit unerwünschten Nebenwirkungen, sollten wir insbesondere über die neuen Regelungen der Finanzmarktaufsicht bei der Vergabe von Immobilienkrediten sprechen“, schreibt der neue Spartenobmann Bank und Versicherung WKO.
FMA zeigt sich gesprächsbereit
Die Finanzmarktaufsicht (FMA) zeigt sich auf Nachfrage gesprächsbereit. FMA-Vorstand Eduard (Müller) verweist auf die laufenden Gespräche mit den heimischen Banken. Er möchte punktuelle Anpassungen nicht ausschließen. Nun seien aber die Banken am Zug, Daten für ihre Argumente zu liefern.
Künftig werden viele Kunden, nur mehr deutlich weniger Aussicht auf einen Wohnungskredit haben. Das trifft vor allem Jungfamilien, lauten die Argumente von Erste-Group-CEO Willibald.
„Ihnen fehlt immer wieder das nötige Eigenkapital, aber auch die Schuldendienstquote ist teilweise ein Problem, weil man das steigende Lebenseinkommen miteinbeziehen sollte. Da würden wir uns mehr Ausnahmen wünschen“, schreibt Willibald im Börsianer Magazin.