Der umtriebige Investor Klaus (Umek) von Petrus Advisers ist beim Briefeschreiben immer besonders fleißig, sein letzter ging aber nicht ans Christkind, sondern an die EVN AG (Petrus Advisers ist mit weniger als drei Prozent beteiligt).
„Die EVN ist im Zentrum des unaufhaltbaren Trends hin zu erneuerbarer Energie und nachhaltige Wasser-Wirtschaft. Gut geführt, müsste sie einer der größten Titel im ATX-Index werden,“
schreibt er. Die Betonung liegt auf „gut geführt“ – das sieht Klaus nämlich als nicht gegeben. Aktuell liegt der Energieversorger im ATX-Index auf Platz Zehn nach Marktkapitalisierung und ist perfide unterbewertet, wie Klaus in einer einfachen Schlussrechnung zeigt:
„Zieht man den Wert von der 12,6-Prozent-Beteiligung am Verbund mit einem Wert von 3,7 Milliarden Euro von der aktuellen EVN-Marktkapitalisierung von Euro 3,2 Milliarden ab, ergibt sich ein negativer Wert von rund 500 Millionen Euro für alle Geschäftsfelder der EVN.“
EVN, bitte kommen!
Man hätte sich in der Vergangenheit in vielen Bereichen verzettelt und auch die weitere Strategie ist unklar, meint Klaus. „Der österreichische Kleinaktionär und Fondssparer ist der andauernde Verlierer des schlechten Managements Ihres Unternehmens,“ richtet er dem Aufsichtsrat der EVN AG (die beiden Vorstände stehen in CC) aus und bietet sich zum Dialog an. EVN-Pressesprecher Stefan (Zach) sagt mir darauf:
„Wir waren im Rahmen unserer Investor Relations-Betreuung immer wieder in positivem Kontakt mit Petrus Advisers. Nach Corona ist dieser leider abgerissen, wir werden ihn wieder aufnehmen und einen gemeinsamen Blick nach vorne machen.“
Der Kurs der Aktie ist seit Jahresbeginn um 35 Prozent dahingeschmolzen und steht heute 17,12 Euro.
Aber das ist ja Sinn der EVN-Beteiligung am Verbund. Sie ist der optimale Hedge. Wenn Strom teuer zugekauft werden muss, kompemsiert die EVN das gleichzeitig mit einer höheren Verbund-Dividende.
— F. Habersberger (@FHabersberger) December 16, 2022