Beim Studieren der vorläufigen Zahlen für 2022 der Bawag Group AG sind dir sicher auch die hohen Aktienrückkäufe (um 325 Millionen Euro) des letzten Jahres aufgefallen. 6,64 Millionen Aktien hat die Bank eingezogen, das sind immerhin sieben Prozent des Grundkapitals! Das hat natürlich Vorteile: Eine geringere Aktienanzahl wirkt sich positiv auf die bestehenden Investoren (Bawag-Management hält 3,2 Prozent) aus und auf die Dividende (geplant sind 3,70 Euro je Aktie). Man muss mit weniger Leuten teilen, denk ich mir.
Die Bank verdient gut, irgendwo muss das Kapital ja auch hin. „Seit 2018 hat die Bawag mehr als 700 Millionen Euro in Aktienrückkäufe investiert und seit dem IPO etliche kleinere Kreditinstitute übernommen“, erinnert mich Raiffeisen-Analyst Jovan (Sikimic). Dass die Bawag-Aktie heute so abschmiert (aktuell rund minus drei Prozent) hat Jovan auch im Auge: „Es könnte sein, dass die Märkte eine stark positive Überraschung erwartet hätten.“