Ich lese gerade die Schlagzeilen auf meinem Smartphone, da beginnt mein Kopf zu schmerzen. Im Google-Newsfeed erschlagen mich ganze vier Seiten mit dem Schlagwort „Bankenkrise“. Welche Krise? Was wir gerade mitbekommen, ist die Pleite der 16.-größten Bank der USA – der Silicon Valley Bank (SVB). Und auch der Grund ist klar: Die höheren Zinsen führten zu Kursabschlägen bei Staatsanleihen und anderen festverzinsten Papieren. Das führte zu einem Liquiditätsproblem und nicht zu einem Bonitätsproblem, wie in der Finanzkrise 2008. Ich denke mir, die 16.-größte Bank eines Landes muss auch pleite gehen dürfen!
Kopf einschalten
Credit Suisse hat andere Probleme, die teils schon seit einem Jahrzehnt bekannt sind. Andere europäische Banken haben gutes Eigenkapital und sind strenger reguliert als je zuvor. Manche Medien suchen vielleicht eine gute Schlagzeile – ich sehe derzeit keine Bankenkrise! So leg ich meine Ohrhörer ein und spiele den ersten Song, den mir Spotify gerade vorschlägt. „Where is my mind?“ – das krachende Gitarrenriff der 80er-Rockband The Pixies trifft auf mein Trommelfell. Zufall? An so etwas glaube ich heute nicht. Ich denke mir, wo ist euer Verstand, ihr Krisenherbeischreiber, wenn ihr doch genau wisst, dass eine Krise meistens entsteht, wenn man sie in den Kopf der Massen pflanzt.