Die in Aussicht gestellte Abschaffung der Kapitalertragsteuer (KESt) auf Wertpapiere entwickelt sich schon vor der Wiedereinführung zum Rohrkrepierer! Obwohl im Regierungsprogramm von Schwarz-Grün verankert und Anfang 2022 von Finanzminister Magnus (Brunner) verkündet, ist das politische Hick-Hack bisher ergebnislos geblieben. Dazu kommen verschiedene Interessenlagen zwischen Banken, Versicherern und Assetmanagern innerhalb der Finanzbranche, die es nicht geschafft hat, mit einer starken Stimme zu sprechen (lobbyieren), sondern selbst bei der Ausformung uneinig waren.
Das Ergebnis des gut gemeinten Vorhabens (Entwurf liegt mir vor) ist nach unzähligen Kompromissen derartig ambitionslos geworden, dass ich mittlerweile den Nutzen der Maßnahme ernsthaft in Frage stelle.
Konkret geht es bei dem Vorhaben eigentlich darum, dass man die 27,5 Prozent KESt auf Gewinne bei Wertpapieren nicht mehr bezahlen muss, wenn man diese nach einer Haltefrist wieder verkauft. Der Sinn dahinter: Längerfristiges Investieren in Wertpapiere soll durch das steuerliche Incentive attraktiver werden und den Kapitalmarkt beleben. Bonmot am Rande: Kryptowährungen sind nach einem Jahr steuerfrei.