Die Lenzing AG braucht Cash. 400 Millionen Euro erhofft sich der zuletzt durch Rohstoff- und Energiepreise vom Erfolgskurs abgekommene Faserhersteller durch die Vergabe von zwölf Millionen junger Aktien. Der Stückpreis beträgt 33,10 Euro. Was für ein Schnäppchen! Der Abschlag von fast 40 Prozent im Vergleich zum Börsenkurs von etwa 55 Euro ist für die bestehenden Aktionäre ein Freudenfest.
„Die Lenzing AG geht hier offensichtlich auf Nummer sicher, um die Kapitalerhöhung durchzubekommen. Insofern ist der hohe Abschlag für mich nachvollziehbar“, erklärt mir dazu Markus (Mayer), der für Baader Helvea die Lenzing AG covert.
Ich könnte mir sogar gut vorstellen, dass es hier von den Großaktionären wie der B&C-Gruppe (hält als Hauptaktionär 52,25 Prozent) vorab einen gewissen Druck gab, den Preis attraktiv festzusetzen. Die B&C-Gruppe nimmt fürs Mitziehen 209 Millionen Euro in die Hand und bekommt für 11 gehaltene Aktien fünf neue. Auch Generaldirektor Franz (Gasselsberger) sagt mir, dass seine Oberbank AG (hält mit 3,87 Prozent eine nicht-meldungspflichtige Beteiligung) die Bezugsrechte voll ausnützen wird. Ich bin überzeugt, dass viele größere Anteilseigner dem Beispiel folgen werden. So unverschämt günstig gabs die Lenzing AG schon lange nicht mehr.