Als wichtigen Akt der Besänftigung sehe ich, was Willi (Cernko) als Obmann der Bundessparte Bank heute gemeinsam mit Finanzminister Magnus (Brunner) verkündete. Kreditinstitute kommen Kreditnehmern durch Stundungen und Spesenverzicht entgegen – hier die offizielle Aussendung. Eh klar! Mich stört an der ganzen Diskussion um variable (Immobilienkredit)-Finanzierung, dass der Bankensektor allgemein in die Rolle der Profiteure geschoben wird. Mal ehrlich, das Schlechtestes für eine Bank ist natürlich, wenn Kredite nicht zurückbezahlt werden können.
Insofern spricht mir Willis Vor-Vorgänger bei der Erste Group Bank AG Andreas (Treichl) aus der Seele. Der erklärte heute aus dem Tagungsort Alpbach heraus dem Radiosender Ö1:
„Unser Problem ist, dass wir in der absurden Situation stecken, dass Österreicher auf der Kreditseite höchst spekulativ vorgehen, aber auf der Anlegerseite extrem konservativ sind.“
Variable Kredite sind letztlich eine Wette auf dauerhaft niedrige Zinsen. Das führt jetzt zu Problemen. Auf der anderen Seite fürchten sich noch immer viele davor, ihr Erspartes in Wertpapieren anzulegen.
Wir brauchen hier dringend einen Kulturwandel! Dieser kann nur mit mehr Finanzbildung – am besten in den Schulen, so früh wie möglich – erfolgen.