„Gute Zinsen, böse Banken“ war das Thema des 25. Börsianer Salons. Und dass das Podium im Boxwood Restaurant in Wien auch gleich hitzig diskutierte, verwunderte mich gar nicht. Da legte Nina (Tomaselli) gleich mal los. Die Tatsache, dass Banken bei der Europäischen Zentralbank (EZB) derzeit über die Einlagefazilität vier Prozent auf Übernachteinlagen bekommen und derzeit (angeblich) nur 0,5 Prozent für täglich fällige Spareinlagen bieten, nennt die Finanzsprecherin der Grünen ein „leistungsloses Einkommen“, das sie nicht fair findet.
Viel Last auf Banken
Das wollte Hertha (Stockbauer), Vorstandschefin der BKS Bank AG, nicht auf den Banken sitzen lassen. Sie erinnerte daran, dass Banken für die zinslose Mindestreserve bei der EZB derzeit keine Zinsen bekommen. Zudem erinnerte sie an den verpflichtenden Staatsanleihenkauf, die Bankenabgabe oder die Zahlungen für die Einlagensicherung, die sie auch nicht fair findet. Silvia (Grünberger), Managing Partner von Rosam Grünberger Jarosch & Partner, sieht eine „populistische“ Grundstimmung in der Politik. Sie sagt: „Den Reichen alles wegzunehmen, löst nicht die Probleme des Einzelnen.“ Gabriele (Zgubic-Engleder) von der Arbeiterkammer Wien anerkannte, dass die Zinsen (vor allem Festgeld) auch steigen. Sie monierte, dass variabel verzinste Kredite sehr „forciert“ verkauft wurden.
Es war eine heftige, aber wichtige Debatte, die nicht alle Widersprüche löste, für mich aber ein entscheidender Beitrag für den Diskurs ist – auch kleine Brücken helfen. Hier habe ich einige Bilder von den spannenden Salon für dich.
Das Boxwood ist wieder einmal der perfekte Ort für einen Börsianer Salon.
Die Stimmung war auf jeden Fall ausgezeichnet!
Am Podium lieferten sich Hertha Stockbauer (BKS Bank AG) ....
...und Nina Tomaselli ein Gefecht der Argumente.
PR-Beraterin Silvia Grünberger kritisierte die Dauerkritik an den Reichen und nahm die Banken in die Pflicht, besser zu kommunizieren.
Gabriele Zgubic-Engleder von der Arbeiterkammer Wien vertrat die Anliegen der Sparer.
Brücken bauen: Saloniere Ingrid Krawarik (Börsianer) navigierte die unterschiedlichen Meinungen und hofft auf ein besseres Klima zwischen Banken, Konsumentenschutz und Politik.
Madlen Stottmeyer (Die Presse) und Eva Maria Benisch genossen das Frühstück und den Schlagabtausch.
Journalistinnen unter sich: Börsianerin Hedi Schneid und Edith Humenberger-Lackner (Fonds Professionell) diskutierten mit.
Auch wieder dabei Anika Wolf (Mitte) von der Kanzlei PHH, die zusammen mit Venus Wong (Wolf Theiss) parlierte.
Ursula Rath (Schönherr) war eine der ersten heute.
Waltraud Kaserer und Michaela Rammel (RLB NÖ-Wien AG) sind gern und oft gesehene Gäste des Börsianer Salons.
Anton Seebacher (BKS Bank AG) repräsentierte die männliche Minderheit.
Kulinarisch war auch im Boxwood wieder einiges geboten.
Sieh selbst, ein Genuss!
Auch im Anschluss gab es aus dem Publikum einige Beiträge, hier meldete sich Andrea Sassen-Abfalter (OeKB) zu Wort.
Hedi Schneid erinnerte, dass fehlende Finanzbildung eins der Hauptprobleme ist. Da stimme ich zu, die Konsumenten lassen sich zu viel einreden.
Nina Tomaselli (Die Grünen) und Hertha Stockbauer (BKS Bank AG) fanden auch abseits der Bühne Zeit zum Austausch. Vielleicht gibt es da auch in Zukunft mehr Verständnis.
Hier habe ich noch ein Bild des hochkarätigen Podiums für dich: Silvia Grünberger, Gabriele Zgubic, Ingrid Krawarik, Nina Tomaselli und Herta Stockbauer.