Gestern hat der Aufsichtsrat der Erste Group Bank AG (Erste Group) Andreas (Treichl) vorzeitig als Vorstandsvorsitzenden bis zum 30.06.2020 verlängert. Aufsichtsratpräsident Friedrich (Rödler) streut Andreas, der seit 1997 Vorstandsvorsitzender der Erste Group ist, Rosen und ist froh, dass er sich bereiterklärt hat, zu bleiben. 2020 wären es dann 23 Jahre Treichl bei der Erste Group, ein Wahnsinn! Ich gratuliere Andreas zu seiner Verlängerung. Ich denke, dass die Erste Group mit ihm gut für die Zukunft aufgestellt ist. Erst kürzlich hat der langjährige Vorstandsvorsitzende mit starken Sagern aufhorchen lassen und der europäischen Bankenaufsicht (kurz SSM für Single Supervisory Mechanism) vorgeworfen nicht unabhängig und zu politisch zu sein (weil Teil der Europäischen Zentralbank). Der Chefin der EU-Bankenaufsicht, Danièle Nouy, hielt Andreas vorgestern vor, den CEE-Raum zu diskriminieren, wie Journalist Nicolas Veron auf Twitter verlautbarte:
Treichl (CEO Erste) tells Nouy that #SSM discriminates against Central & Eastern Europe in its supervisory practice. Strong words.
— Nicolas Veron (@nicolas_veron) September 15, 2015
Andreas wurde heuer für den (noch unsicheren) Deal mit Ungarns Premier Orban gefeiert (hier nachzulesen). Ich warte aber immer noch auf die Finalisierung dessen, was eigentlich der Coup des Jahres hätte sein sollen. Mit dem Erwerb des Privatkundengeschäftes der ungarischen Citibank setzt Andreas den Expansionskurs bei der Erste Group wieder fort. Aktuell kursieren auch Gerüchte, wonach Andreas mit dem Erwerb griechischer Banken in Rumänien liebäugelt. Ein Weihnachtsgeschenk steht für Andreas schon jetzt fest: Mitte Dezember soll der Erste Campus bezugsfertig sein. Fix ist jedenfalls, dass Andreas viel zu tun haben wird. Wie du vielleicht weißt, wurde der Generaldirektor der Erste Group am 11. Juni 2015 auch einstimmig Nachfolger von Walter (Rothensteiner) als Obmann der Bundessparte Bank und Versicherung bei der Wirtschaftskammer Österreich.