Wenn ich mir den Bilanzskandal rund um die deutsche Wirecard AG näher ansehe, fällt mir der Österreich-Bezug auf. Neben drei österreichischen Vorständen, der Osteuropa-Zentrale in Graz und Millionen-Darlehen österreichischer Banken gibt es auch einen Bezug zur Politik, die sich bei Events gerne mit Markus (Braun) umgeben hat.
Politisch vernetzt
Ex-CEO Markus saß in der von Bundeskanzler Sebastian (Kurz) einberufenen Strategieabteilung „Think Austria“ und war in der Vergangenheit Geldgeber für ÖVP und Neos. Die SPÖ hat dazu auch schon eine parlamentarische Anfrage gestellt. Das Kanzleramt distanziert sich mittlerweile vom Wirecard-Gründer.
Austro-Führung
An der Spitze des Zahlungsdienstleisters standen mit Markus, Jan (Marsalek) und Susanne (Steidl) gleich drei Österreicher. Übrig geblieben ist seit letzter Woche lediglich Susanne. Jan wurde als erster aus dem Vorstand entlassen, flüchtete auf die Philippinen und will sich jetzt den Behörden stellen. Markus wurde verhaftet, ist auf Kaution frei und wartet derzeit auf sein Gnadenurteil. Er war gefragter Speaker und oft in Österreich zu Gast. Investor Stefan (Klestil) ist zudem stellvertretender Aufsichtsratschef.
Bankkredite
Die Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien AG und die Raiffeisenlandesbank Oberösterreich AG haben Millionen-Kredite der Wirecard in ihren Büchern stehen. Von ihnen kommt vorerst kein Kommentar. Sie warten den Insolvenzantrag ab.
Wie kann man als Spender ins Kanzleramt eintreten und als Berater wieder herauskommen? Der verhaftete #Wirecard-Gründer Markus Braun spendete #ÖVP 70.000€ und ist Think Austria-Mitglied im Kanzleramt. Wir stellen eine parl. Anfrage zu den Verflechtungen zwischen Braun und #Kurz!
— SPÖ (@SPOE_at) June 23, 2020
Kommt aus Österreich, heißt Braun und steigt in wenigen Jahren in die Dax Elite auf.
Man hätte stutzig werden können… #Wirecard
— don't panic_berlin (@dontpanicBerlin) June 23, 2020
Huch , an die NEOS jat Braun auch gespendet ! Fast 150 000 € !😱😱 https://t.co/CVrIe1lonX
— Elisabeth Kliesspies (@EKliesspies) June 23, 2020
Höre, es geht um die Formulierung, Markus Braun hätte eine Geschäftsbeziehung „mit ÖBB-Chef Kern“ gehabt. Was genau wäre daran falsch? Meines Wissens war Christian Kern bis Mai 2016 ÖBB-Chef.https://t.co/rDliDmciZY
— Armin Wolf (@ArminWolf) June 24, 2020
Stimmt nicht. Ihr Chefredakteur weiß das aus eigener Beteiligung. Wirecard war Payment-Provider der ÖBB. Politisch ist Herr Braun bekanntlich Finanzier und Berater von @neos und VP/Kurz. Was ich niemandem verdenke: Parteichefs kontrollieren selten Saldenlisten von DAX-Konzernen
— Christian Kern (@KernChri) June 23, 2020
Der in Deutschland unter dem Verdacht der Bilanzfälschung festgenommene frühere Wirecard-Chef Markus Braun war auch in Österreich gut vernetzt. https://t.co/xGIGtX5nSB
— PULS 24 (@puls24news) June 23, 2020