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Börsianer Roadshow: Let’s make money

Insider Nº504 / 20 18.11.2020 Fotos

„Das Gegenteil von Krise“ stand gestern im Fokus der 45. Börsianer Roadshow, die virtuell (und gedanklich in Graz) über die Bühne ging. Du hast sicher auch mitbekommen, dass trotz konjunktureller Abschwächung die Börsen 2020 ziemlich gut durchgehalten haben und durch die Meldungen über Covid-Impfstoffe sogar euphorisch reagierten. Auch der ATX Index, obwohl es hier immer noch Schnäppchen zu Hauf gibt. „Bankaktien von Erste Group, RBI und Bawag Group sind preislich auf einem lächerlichen Niveau, die Banken verdienen aber echtes, gutes Geld. Die OMV AG leistet gute Arbeit, die Verbund AG ist der ESG-Darling, die Post zahlt gute Diviende“, hatte Klaus (Umek), CEO von Petrus Advisers gleich einige Beispiele parat.

Intelligente Aktienkultur: Fehlanzeige!

Im wahren Leben haben die Österreicher aber lieber auf Wirecard gesetzt und massive Verluste eingefahren. Der Grund: Man habe 13 Jahre Zeit verloren im Ausbau einer intelligenten Aktienkultur. „Es muss nicht gleich eine heimische Bankaktie sein, aber dass man nichts hat und Wirecard, nichts hat und Tesla oder nichts hat und Netflix, hat nichts mit investieren, sondern mit Angst und Gier zu tun“, schoss Klaus nach, der vor einer massiven Überbewertung von Tesla, Apple & Co warnte. Die Banken müssten die junge Generation hier auffangen, meinte Mike (Judith) von DNB Asset Management. Etwas zögerlich bei Bankaktien ist Dirk (Hoffmann-Becking) von Morgan Stanley, da „negative Realzinsen“ den Banken weiterhin zu schaffen machen werden.

Was also tun, war die große Frage. Karl (Freidl), Leiter des Aktienfondsmanagements der Steiermärkischen Bank und Sparkassen AG brachte es so auf den Punkt: „Durchforsten Sie ihre Gesamtvermögen nach Cashbeständen und gehen Sie zum Kundenberater ihres Vertrauens. Es ist Zeit für eine Veränderung, sozusagen von Sparefroh zu Aktienfondssparplan.“

ESG und Immofinanz

Klaus (er ist in einigen österreichischen Unternehmen stark investiert) hob auch noch den Megatrend ESG (übersetzt heißt das Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) hervor, der Mittelstand habe hier eine enorme Wettbewerbsfähigkeit. Aber: „In Österreich gibt es ein massives Problem mit G, der Governance. In vielen Unternehmen wird gemogelt und gemacht, Aufsichtsräte sind oft nur unterbezahlte Lachtruppen.“ Auf die Frage eines Teilnehmers, für was Immofinanz-CEO Ronny (Pecik) stehe, hatte Klaus eine klare Meinung: „Für 53 Prozent Kursverlust in weniger als sieben Monaten.“

Post-Vorstandschef Georg (Pölzl) wartete dann noch mit seiner Investmentstory auf, bei der er die Dividende klar als Kaufgrund für die Post-Aktie hervorstrich.

Nur 36 Prozent der Roadshow-Teilnehmer rechnen damit, dass der ATX bis Jahresende sein Vor-Coronalkrisen-Niveau (3.200 Punkte) erreicht. Was darf es denn für dich aus dem ATX sein?

Hier (klick) kannst du die Börsianer Roadshow nachschauen.

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