Die amerikanische Börsenaufsicht SEC ermittelt einem Medienbericht zufolge gegen die Fondsgesellschaft DWS wegen des Verdachts auf Greenwashing. Der Aufschrei am Markt ist groß. Auslöser waren Vorwürfe einer Ex-Mitarbeiterin. Die ehemalige Nachhaltigkeitschefin (wurde nach Probezeit gekündigt) war der Ansicht, dass Investitionen auf Basis von Nachhaltigkeitskriterien überbewertet worden seien. Die DWS selbst weist dies in einer mir vorliegenden Stellungnahme zurück, möchte aber nichts zum Verfahren sagen.
Für mich war es nur eine Frage der Zeit, bis ein prominenter Finanzdienstleister in die Kritik gerät. Die hohen Wachstumsraten (bis zu 90 Prozent neuer Assets fließen in ESG-Produkte) haben dazu geführt, dass das Angebot explodiert ist, die Qualität und Vergleichbarkeit der Produkte aber abnimmt. Dementsprechend viel Marketing wird dafür gemacht. Greenwashing ist eine logische Folge, wenn es um Marktanteile geht.
Im Halbjahr waren übrigens 70,1 Milliarden Euro nach ESG-Kriterien bei der DWS veranlagt.