An der Wiener Börse verlor die Raiffeisen Bank International AG (RBI) in den vergangenen Tagen stark. Heute notiert die Aktie bei 21,56 Euro. Warum ist ganz einfach erklärt: Raffeisen macht bisher gute Geschäfte in Russland und der Ukraine. Im vorigen Jahr fuhr das Institut in Russland einen Gewinn vor Steuern von 474 Millionen Euro ein, die Bank in der Ukraine verdiente 122 Millionen Euro. Sanktionen könnte das Ergebnis belasten. Die RBI hat dafür bereits 115 Millionen Euro an Vorsorgen in der Bilanz zurückgelegt.
„Die Lage beider Banken – sowohl in Russland als auch in der Ukraine – ist ruhig und das Geschäft läuft normal,“ lässt man uns ausrichten.
Man sei auf alle Szenarien vorbereitet berichten mir RBI-Insider vom Wiener Stadtpark. Das Kreditvolumen der RBI lag im Vorjahr in Russland bei 11,6 Milliarden Euro, in der Ukraine bei 2,2 Milliarden Euro. Das gesamte Exposure heimischer Banken gegenüber Russland liegt bei 17,5 Milliarden US-Dollar. Das ist deutlich höher als bei deutschen Banken mit 8,1 Milliarden US-Dollar.
Swift-Sanktionen wären Problem
RBI-Chef Johann (Strobl) ist jedenfalls gefordert und bemüht sich die Situation unaufgeregt zu managen. Ins Schwitzen dürfte er kommen, wenn man Russland aus dem internationalen Swift-Zahlungssystem ausschließt. Dann wären auch weiter Kursverluste bei der RBI-Aktie möglich. Hoffe wir es kommt nich soweit.
Europäische Banken stellen sich auf neue Sanktionen gegen Russland ein. HSBC-Chef Quinn befürchtet Zweitrundeneffekte für die Finanzmärkte. Die Raiffeisenbank aus Österreich hat Krisenpläne in der Schublade. https://t.co/eos6HEAqHo
— FAZ Wirtschaft (@FAZ_Wirtschaft) February 23, 2022