Nachdem im vergangenen Jahr die europäischen Banken durch den „Klimastresstest“ auf Herz und Nieren geprüft wurden (lies hier), nahm die Finanzmarktaufsicht gemeinsam mit der europäischen Aufsicht der betrieblichen Vorsorge (EIOPA) diesmal die Pensionskassen (erstmalig) unter die Lupe. Das Ergebnis: Ein möglicher Vermögensverlust von zehn Prozent bei den österreichischen Kassen und minus zwölf Prozent im EU-Schnitt. Das sitzt.
Du fragst du dich, wie so ein Stresstest aussieht? Das Prinzip ist eigentlich simpel: Analysten nehmen die Endjahresbilanz 2021 zur Hand und berechnen, wie sich ein massiver Anstieg der Kosten für Kohlenstoffemissionen auf das Portfolio der Pensionskassa auswirken würde. In Österreich besteht rund ein Viertel (27 Prozent) des gesamten Vermögens aus klimarelevanten Werten (hauptsächlich Energiebereich). FMA-Sprecher Klaus (Grubelnik) sagt mir:
„Dieser Stresstest war nicht dazu da, um zu sagen wer gut oder schlecht ist, sondern um Risiken aufzuzeigen. Was der Test schon gezeigt hat ist, dass das Management der Pensionskassen nachhaltiger voranschreiten muss.“
Der Obmann des Fachverbandes der Pensionskassen Andreas (Zakostelsky) sieht Österreich dabei zumindest schon auf dem richtigen Weg:
„Heimische Pensionskassen schneiden besser ab als der EU-Durchschnitt. Sie berücksichtigen bereits heute mehrheitlich die sogenannten ESG-Faktoren in ihrer Veranlagungsstrategie.“