Offensichtlich hat die Bawag Group AG im Übernahmepoker der Privatkundensparte der britischen Großbank Barclays in Deutschland derzeit die besten Karten. Wie auf dem Nachrichtendienst Bloomberg zu lesen ist, sollen dafür etwa 500 Millionen Euro fließen. In trockenen Tüchern dürfte der Deal jedoch noch nicht sein. Demnach könnte Barclays den Verkauf auch noch komplett absagen. Die französische Großbank Crédit Agricole galt bislang als ernstzunehmender Mitbieter.
Für mich passt das ins Gesamtbild der Bawag-Strategie. Agiert die Bawag doch schon seit der Übernahme durch Cerberus Capital Management 2007 zunehmend im Stile eines Hedgefonds. Dass dieser Fokus abseits des klassischen Bankgeschäfts nicht allen Stakeholdern gefällt, habe ich dir schon öfter berichtet.
Zuletzt brachte sie den Kauf der Peak Bancorp in trockene Tücher. Erst 2021 übernahm die Bawag für rund 320 Millionen Euro die deutsche Depfa Bank. Ihre Sanierungen (Kosteneffizienzprogramme) sind legendär.