Aufsichtsratschef Alfred (Gusenbauer) nimmt sich bei der Strabag SE aus der Angriffslinie und legt sein Aufsichtsmandat mit Ende 2023 zurück. Alfred ist, wie du weißt, auch in mehreren Signa-Gesellschaften Aufsichtsratsvorsitzender, er will einen möglichen Reputationsschaden für den Baukonzern im Garaus ersticken. Für Alfred ist der Schritt sicher wehmütig, immerhin hat er die Strabag SE seit Juli 2010 begleitet. Spannend finde ich Alfreds Nachfolgerin Kerstin (Gelbmann), sie ist Geschäftsführerin der Austro Holding, hinter der Investor und Sanierungsexperte Erhard (Grossnigg) steckt. Erhard wurde erst kürzlich mit der Sanierung der Signa Prime Selection AG und Signa Development Selection AG (ich hatte dir hier berichtet) betraut und ist ein Freund von Hans-Peter (Haselsteiner). Jetzt bist du auch im Bilde – wer mit wem ist wichtig!
Deripaska gibt auf
Kerstin wird sich auch Gedanken zum neuen Großaktionär der Strabag SE machen müssen: Oleg (Deripaska) hat seinen Anteil in Höhe von aktuell noch 27,8 Prozent (ab März unter 25 Prozent) an die russische Beteiligungsgesellschaft Iliadis JSC verkauft. Olegs Anteil ist wegen der Sanktionen immer noch eingefroren (und bleibt es bis auf Weiteres), die Strabag SE prüft jetzt, ob beim neuen Aktionär sanktionsrechtliche Bedenken bestehen, die Kapitalerhöhung (um Olegs Anteil zu drücken) wird durchgezogen.
Hier habe ich Kerstin für dich:
Persönliche Erklärung von Alfred Gusenbauer. Er legt den STRABA Aufsichtsratsvorsitz wegen SIGNA zurück. pic.twitter.com/sDPpvChfTQ
— Martin Thür (@MartinThuer) December 19, 2023