Wie du sicher mitbekommen hast, hat die Finanzmarktaufsicht (FMA) die Autobank AG nun endgültig zugedreht, das heißt, die Geschäfte dürfen nicht fortgeführt werden. Mich wundert das nicht. Ich hatte dir bereits im Jänner 2021 (klick hier) von der geplanten Abwicklung (sollte 18 bis 24 Monate dauern) der Bank berichtet. Der Vorstand konnte die Kosten aber nicht schnell genug senken. Schließlich wurde die Mindestanforderungs-Kapitalquote (das sind 5 Millionen Euro) unterschritten, sagt mir FMA-Sprecher Klaus (Grubelnik) – das war dann der Todestoß, die Kernaktionäre wollten das Eigenkapital auch nicht mehr auffüllen. Ich rechne mit einem Insolvenzantrag.
Die von der FMA im Sommer 2020 als Aufpasserin zur Seite gestellte Wirtschaftsprüferin Dorotea (Rebmann) und bisherige Verwalterin der Abwicklung wurde von der FMA nun als Regierungskomissärin eingesetzt. Sie hat also jetzt das Sagen. Bei der Autobank AG sind noch Spareinlagen von 109 Millionen Euro geparkt, 107 Millionen Euro sind, wie ich hier lese, von der Einlagensicherung gedeckt. Immerhin. Es besteht sogar die Chance, dass die Einlagensicherung das Geld wieder aus der Konkursmasse zurückbekommt, die Autobank AG hat nämlich noch eine beachtliche Cash-Position.
Nach der Insolvenz der Anglo Austrian AAB Bank (das ist die ehemalige Meinl Bank) und dem Fall Commerialbank Mattersburg ist die Autobank AG nun bereits das dritte Finanzinstitut innerhalb von zwei Jahren, bei dem die Einlagensicherung einspringen muss.