Um den Abbau der teilstaatlichen Volksbanken AG (ÖVAG) fristgerecht Mitte 2015 einzuleiten und die bisher 41 Volksbanken bis 2016 auf dann acht zusammen zu fusionieren, waren in den einzelnen Sektorbanken entsprechende Beschlüsse nötig.
Nun legen sich die Mitglieder der Volksbank Marchfeld quer und stimmen bei der Generalsversammlung gegen die aus Wien diktierte Fusion mit sechs weiteren Volksbanken zu Volksbank „Wien-NÖ-Burgenland“. Vorstand Erich Fellner hat mir verraten, dass die Mitglieder bei der Generalversammlung die Beschlüsse aus Wien nicht hinnehmen wollten und sich hintergangen fühlten. „Man zerstört uns eine gesunde Struktur“, so Fellner, der ergänzt, dass man einen Bankpartner gehabt und alle Aufgaben trotz engem Zeitkorsett rechtzeitig erledigt hätte.
Kleine gallische Dörfer gegen das große Römische Imperium?
Die Rebellen aus dem Marchfeld sind damit nicht alleine. Auch im idyllischen Scharnstein steigt die Volksbank Almtal auf die Barrikaden, wie du hier nachlesen kannst. Gleiches gilt auch für die Volksbank Osttirol. Die versucht sich noch mutig gegen ihr Schicksal zu stemmen und möchte eine Privatbank werden.
Das alles stößt auf wenig Gegenliebe aus der Bundeshauptstadt. Die FMA droht den Rebellen aus der Provinz in letzter Instanz sogar mit einer Abwicklung. Die werden ohne einen Zaubertrank nur schwer gegen Wien ankommen. Wenn die Rebellen aber tatsächlich aus dem Sektor austreten, dann verlieren sie die Einlagensicherung und damit droht gar ein Konzessionsentzug. Damit haben Sie aber mein Sympathie gegen das Establishment.