Wenn der Vorstandsvorsitzende mit dem eigenen Unternehmen Geschäfte macht und bei dem Deal augenscheinlich gut aussteigt, macht das für mich keinen schlanken Fuß. Das Corporate eines börsenotierten Unternehmens sollte stelle ich mir anders vor. So geschehen bei der Linz Textil AG: Da kauft das an der Wiener Börse notierte Unternehmen 2009 eine Villa um 780.000 Euro, investiert dann noch rund eine Million und verkauft schließlich die Immobilie um 990.000 Euro an die Frau des Vorstandsvorsitzenden Dionys (Lehner).
Nach Adam Riese ist das ein Verlust für die Linz Textil von 790.000 Euro, errechneten einige Minderheitsaktionäre und verlangten auf der (gestern stattgefundenen) Hauptversammlung eine Sonderprüfung. Es wurde in „rauem Ton“ diskutiert, sagt Dionys. Einigen konnte man sich, dass prinzipiell geprüft wird, nicht aber, wer der Prüfer sein soll. Mich erinnert das Ganze ein wenig an die Immobiliengeschichten von Helmut (Elsner) oder Karl-Heinz (Grasser). Für Dionys ist die ganze Sache freilich nur Schaum und Rauch: Er behauptet: „Die Transaktion hat materiell klare Vorteile für Linz Textil gebracht.“ Die Frage, welche, wird die Prüfung klären.