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Pensionsreform: Kampf gegen Windmühlen

Insider Nº417 / 21 28.10.2021 News

Ich weiß endlich, warum bei der Pensionsreform nichts weiter geht. Andreas (Zakostelsky) – er ist Obmann des Fachverbandes der Pensionskassen und gefühlt seit Jahrzehnten auf einem Feldzug – erklärte mir gestern, dass es Entscheidungsträgern an Finanzbildung fehlt: „Wer etwas ändern will, muss zuerst verstehen, wie das aktuelle System funktioniert und warum es eine Veränderung braucht.“ Logisch! Damit sei ein grundlegendes Missverständnis verbunden:

„Wenn die Regierung eine Pensionsreform ankündigt, schreien die Pensionisten auf. Aber bei einer Pensionsreform geht es nicht um die heutigen Pensionisten, sondern jene, die in 40 Jahren eine Pension haben wollen.“

Christian (Helmenstein), Chefökonom der Industriellenvereinigung, schlägt eine Namensänderung vor: Vorsorgereform statt Pensionsreform, der Fokus allein auf das staatliche Umlagesystem (die erste Säule) sei falsch. Und meint,

„ein dreisäuliges Pensionssystem wäre resilienter, weil sich die unterschiedlichen Stärken und Schwächen in verschiedenen wirtschaftlichen Phasen ausgleichen würden.“

Drei Säulen heißt, die Pension setzt sich aus einer staatlichen, betrieblichen und privaten Komponente zusammen.

Incentives helfen immer

Zusätzlich bräuchte es eine Incentivierung durch Steuerbegünstigungen und Prämien: „Dann würden Menschen bei ihren Arbeitgebern nachfragen – aktuell ist einfach die Nachfrage nicht da“, bedauert Andreas. Dabei könnte der Ausbau betrieblicher Pensionskassen ein entscheidender Faktor für Mitarbeiterbindung sein. Aktuell sind 5,5 Prozent des Vermögens in Relation zum Bruttoinlandsprodukt in Österreich in betrieblichen Pensionskassen angelegt. Das ist erschreckend wenig. Der OECD-Schnitt liegt bei 82,9 Prozent! Damit du ein Gefühl für Reformen bekommst: Aktuell merken wir den Einfluss der Maßnahmen, die Wolfgang (Schüssel) Anfang der 2000-er Jahre gesetzt hat.

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