In den nächsten eineinhalb Jahren wird die Raiffeisenlandesbank Oberösterreich AG bis zu 60 Filialen schließen oder zusammenlegen. Mancherorts führt das zu Entrüstung (lies hier). Ich finde: Die Schließungen sind kein Grund für einen Aufschrei. Bankfilialen sind – und waren immer – wirtschaftliche Einrichtungen, sie verfolgen keinen sozialen Auftrag.
Wenn sich die räumliche Nähe finanziell nicht mehr lohnt, muss man über Filialschließungen nachdenken und sie letztlich auch durchführen. Fakt ist: 71 Prozent der Bankkunden in Österreich nutzen Online-Banking. Laut Raiffeisen-Generaldirektor Heinrich (Schaller) werden sogar 94 Prozent aller Transaktionen digital erledigt.
In Oberösterreich gibt es aktuell 404 Filialen. Heinrich ist sogar gewillt, älteren Menschen, die nicht so mobil sind, Taxigutscheine zur Verfügung zu stellen. Eine Analyse der Beratungsfirma Strategy& aus dem Sommer 2021 (ich habe dir berichtet) rechnet damit, dass bis 2023 40 Prozent der Bankfilialen schließen werden. Da geht also noch viel mehr.