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Immobilienkredite: Nicht alle Bankenchefs sind erfreut 

Insider Nº64 / 22 17.2.2022 News

Wie du sicher mitbekommen hast, gibt es für Banken (auf Geheiß der EZB) ab Mitte 2022 verpflichtende Regeln (bisher Empfehlungen) bei der Immobilienkreditvergabe. Zu locker sei diese laut Aufsichtsgremien von FMA (lies hier nach) und OeNB gewesen. Verlangt werden 20 Prozent Eigenkapital, eine Kreditrate von höchstens 40 Prozent des monatlichen Nettoeinkommens und eine maximale Kreditlaufzeit von 35 Jahren. Ich hab für dich bei einigen Bankenchefs nachgefragt, welche Lehre sie aus der neuen Regulierung ziehen. BKS-Vorstandschefin Herta (Stockbauer) „bedauert es sehr, dass die freiwillige Selbstverpflichtung nicht zum gewünschten Ergebnis geführt hat“. Aber:

„Mit den neuen Regelungen möchte die Aufsicht sicherstellen, dass Immobilienkredite nur Kunden erhalten, die sich diese auch langfristig leisten können. Das ist auch im Interesse der Banken“, sagt mir Herta. 

Oberbank-Generaldirektor Franz (Gasselsberger) lobt, dass die „Maßnahmen im Sinne der langfristigen Stabilität im privaten Wohnimmobilienmarkt sinnvoll bemessen sind“, sagt mir aber,

„dass die Aufsicht hier lediglich eine Symptombehandlung betreibt ohne die eigentlichen Ursachen, nämlich die Zinspolitik der EZB und deren Auswirkung, zu behandeln.“ Da hat er recht!

Gerda Holzinger-Burgstaller, Vorstandschefin der Erste Bank Österreich AG ist etwas enttäuscht. Sie sieht Wohneigentum als eine sehr wirkungsvolle Absicherung gegen Altersarmut, aber den Ermessensspielraum für Banken auf individuelle Kundensituationen eingehen zu können nun weiter beschränkt. Eine Idee hat Gerda parat:

Um unseren Kunden jetzt weiterhin Eigentum zu ermöglichen, werden wir unseren Fokus auf Vermögensaufbau in jungen Jahren setzen, damit sie sich die von der Finanzmarktaufsicht verlangten 20 Prozent Eigenmittel rechtzeitig ansparen können.“

Das halte ich für eine gute Idee, eine große Hilfe dafür wäre etwa die heiß diskutierte Wiedereinführung der Behaltefrist (klick hier) für Wertpapiere.

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