Sind dir auch schon die irrationalen Bewegungen an den Börsen heute aufgefallen? WÀhrend die Raiffeisen Bank International AG (RBI) im ATX Index wegen ihrer engen Verflechtungen mit Russland (ich habe dir berichtet) mit mehr als minus sechs Prozent erwartungsgemÀà stark verloren hat, wundert mich, dass die OMV AG mit einem leichten Plus/Minus (schwankt erratisch) ungeschoren davonkommt. Sie ist mit Nord Stream II stark von den Entwicklungen im Osten abhÀngig. RBI-Chefanalyst Peter (Brezinschek) erklÀrt das so:
âDer Ălpreis liegt aktuell sehr hoch, wahrscheinlich kompensieren da die Preiseffekte die Mengeneffekte.â
Der Ălpreis ist auf Achtjahreshoch! Du weiĂt, der ATX Index hĂ€ngt stark von den GeschĂ€ften in östlichen LĂ€ndern (70 Prozent des Umsatzes) ab, trotzdem ist er nur mit einem Prozent im Minus. Die AT&S AG verzeichnet sogar ein Plus von ĂŒber zwei Prozent, Peter meint das liege wohl an Umschichtungen der Investoren. Börsen mögen keine Unsicherheit, ich denke, das wird in den nĂ€chsten Tagen auf und ab gehen.
RohstoffengpÀsse möglich
Ich halte es noch mit der Empfehlung der Experten vor einer Woche, da hieĂ es durchtauchen. Investmentchef Matthias (Born) von der Berenberg Bank ist heute der gleichen Meinung:
âAls Fondsmanager sollte man meiner Meinung nach jetzt nicht kurzfristig und hektisch agieren. FrĂŒhere militĂ€rische Auseinandersetzungen haben gezeigt, dass der Einfluss auf die Börsen meist kurzfristiger Natur ist. Allerdings sollte man die Auswirkungen auf die Wirtschaft und die Rohstoffpreise nicht unterschĂ€tzen, ebenso mögliche RohstoffengpĂ€sse. Dies dĂŒrfte sich damit indirekt auf viele Unternehmen auswirkenâ, sagt Matthias.
Dass der DAX Index von den Geschehnissen so ziemlich unberĂŒhrt bleibt, ist auch fĂŒr Peter verwunderlich:
#DAX erholt sich nach sehr schwachem Beginn. Was weiĂ Finanzmarkt, war wir nicht wissen? pic.twitter.com/7XezrouWkR
— Peter Brezinschek (@brezinschek) February 22, 2022