Die Bawag-Aktie hat ihre starke Kurskorrektur (ich hatte dir hier berichtet) von vergangener Woche wieder verdaut. Dass ein Brief von Investor Klaus (Umek) an die Europäische Bankenaufsicht, in dem er die Geschäftspraktiken der Bawag Group AG und des Managements scharf kritisierte, einen derartigen Absturz auslöst, hat sicher einige überrascht. Mich nicht. Wenn Klaus in Österreich poltert (oft trifft er einen Nerv), dann hören viele zu. Sein jüngstes Engagement bei der EVN AG hat dort zu einigen Änderungen geführt. Dem derzeitigen, von Klaus angeprangerten, Bawag-Management unter CEO Anas (Abuzaakoukk) fehlt auf jeden Fall eine gewissen Grund-Ethik.
Ein Beispiel: Dass ein CEO wie Anas zweimal nicht zur Hauptversammlung erscheint ist respektlos gegenüber den Aktionären. In punkto Kommunikation fehlt es bei der Bank meist an Transparenz, auf Anfragen bekommen Journalisten selten eine nützliche Antwort.
Klaus setzt weiter auf fallenden Kurs
Natürlich hinterfrage ich auch Klaus Motivation, eine Short-Position (gewinnt bei fallenden Kursen) bei der Bawag-Aktie zu haben und dann den Brief zu veröffentlichen. Da hätte ich mir auch mehr Transparenz gewünscht. Andererseits betreibt Klaus mit Petrus Advisers einen Hedgefonds, dessen oberstes Ziel Geld verdienen ist. Daraus macht er auch keinen Hehl. Seine Short-Position (0,5 Prozent) bei der Bawag Group AG wird Klaus vorerst beibehalten. Hier hast du Klaus im Fernsehen (klick) dazu.