Bei der Strabag SE sind heute die Telefone heiß gelaufen, nachdem die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) den Kronzeugenstatus des Baukonzerns im Fall des Baukartells (lies hier nach) einer nochmaligen Überprüfung unterziehen will. Es gebe Hinweise, dass die Strabag SE nicht voll kooperiert habe. Zur Erinnerung: Die Strabag SE hat bereits 45,37 Millionen Euro Strafe gezahlt. Laut Kronzeugenhandbuch der BWB (hier mehr dazu) beträgt die Strafermäßigung 30 bis 50 Prozent, wenn man als Erster auspackt und voll und zügig kooperiert. Das heißt, es könnten im schlimmsten Fall noch einmal so viele Millionen Euro an Nachzahlung drohen. Die Maximalstrafe beträgt übrigens zehn Prozent des Vor-Jahresumsatzes, die Strabag SE erzielte 2021 einen Umsatz von 15,30 Milliarden Euro.
Die Strabag SE hält das nochmalige Aufrollen für unbegründet, sie habe umfänglich und intensiv mit der BWB kooperiert. Die Guidance für das Geschäftsjahr wurde nicht angepasst, sagt mir Strabag-Sprecherin Marianne (Jakl). Das heißt, es gibt keine Rückstellungen. Ich bin gespannt, wie das ausgeht. CEO Thomas (Birtel) hat sich sein letztes Halbjahr an der Spitze sicher anders vorgestellt! Die Strabag-Aktie ist leicht im Plus.