Geschätzte Paternosterfahrer,
„Humor ist der Knopf, der verhindert, dass uns der Kragen platzt“, wie Joachim Ringelnatz so schön sagte. Immer wenn ich eine Spam-Mail erhalte, denke ich an dieses Zitat. Diese Spams sind ein Ärgernis, mit dem wir alle gelernt haben zu leben wie mit den Gelsen im Sommer. Doch ab und an sind diese Absurditäten in Inhalt sowie in sprachlicher Ausdrucksweise sogar richtiggehend unterhaltsam, wie etwa folgendes Gustostückerl beweist: „Mein Name ist Sgt. Claude, ein Soldat in Libyen, ich und zwei Kollegen heimlich verschoben irgendeinem verlassenen Bargeld aus dem späten Libyens Präsident Oberst Muammar Gaddafi Versteck in der Stadt von Sirte. Wir sind nicht in der Lage, die Mittel in unseren jeweiligen Bank-Konto einzahlen, wir aufrichtig benötigt Ihre Hilfe, um uns entgegenzukommen das Geld für uns.“ – Wer in aller Welt soll auf eine dermaßen plumpe Art der Abzocke reinfallen? Darüber kann man bestenfalls schmunzeln.
Seit ein paar Tagen ist allerdings folgende, nahe an der Realität gebaute Spam-Mail im Umlauf, vor der ausdrücklich gewarnt sei: „Meine Name ist Kaiser von Kärnten, nach politischer Naturkatastrophe hat Land massive Probleme mit Kredite in Ausland von Betrüger, wenn du willst teilnehmen an Fete Blanche am Wörther See, kannst du, Freund, Gutes tun und spenden, so wird auch Garantie für Erhaltung von Stadion ohne Baustelle. Auch Seine Majestät, Kaiser von Kärnten, hat Beweis für guten Willen für sparen: Land Kärnten nicht mehr bezahlt 10.000 Euro für Bachmannpreis.“
Angesichts dieser Dreistigkeit platzte mir dann doch der Kragen. Denn nicht nur, dass dieser pietätlose Schuft mit aktuell realen Problemen des Landes Kärnten und den dort lebenden Menschen sein Schindluder treibt, spielt dieser noch dazu in unverschämter Weise mit dem Namen des richtigen Landeshauptmanns. Diese Chuzpe ging mir entschieden zu weit! Seid also auf der Hut, geschätzte Paternosterfahrer, solltet ihr in den kommenden Tagen von einem gewissen „Kaiser von Kärnten“ eine Spam-Mail zugeschickt bekommen. In diesem Sinne,
„Cash up!“
Der Börsianer