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Finger weg: Nehammer sorgt für Aktien-Crash bei Verbund

Insider Nº171 / 22 5.5.2022 Alert

Unglaublich, die Bundesregierung denkt darüber nach, wie Gewinne von Unternehmen mit Staatsbeteiligung, die überproportional von der Krise profitieren, gesetzlich abgeschöpft werden können. Es gibt doch schon eine Dividende an den Staat! Ich denke nicht, dass es hier einen Eingriff benötigt, da muss es andere Wege geben.

Verbund-Aktien verliert Milliarden an Wert

Von den börsennotierten Staatsbeteiligen wie Verbund AG, OMV AG, Telekom Austria AG oder Post AG, hier gilt das Aktienrecht, grundsätzlich Finger weg! Die internationalen Investoren reagieren sofort. So verlor die Verbund-Aktie heute Nachmittag zeitweisen über 13 Prozent, oder 13 Euro pro Aktie. Bei 347.415.686 Aktien sind das 4,5 Milliarden Euro in wenigen Stunden (51 Prozent gehören dem Staat). Auch so kann man Werte vernichten.

Börsianer

Ebenso stark betroffen ist die börsennotierte EVN, sie verliert 7,1 Prozent oder 306 Millionen Euro an der Wiener Börse. Dritter Verlierer des Tages war die OMV AG mit -2,87 Prozent und 477 Millionen Euro. Ergibt einen Wertverlust bei den drei Aktien von exakt 5.289.807.201,40 Euro.

Empörung aus Kapitalmarktkreisen

Das Aktienforum zeigt sich in erster Stellungnahme empört:

„Nehammers nicht akkordierte Vorschlag, Gewinne von Energieunternehmen abzuschöpfen und das Aktienrecht infrage zu stellen, alarmieren das Aktienforum und haben in der heimischen Kapitalmarkt-Community für Entsetzen gesorgt“.

Auch die Industriellenvereinigung meldet sich besorgt zu Wort:

„Ad hoc-Eingriffe in den rechtlichen und steuerlichen Rahmen schädigen den Standort Österreich“.

Die beiden bekanntesten Fondsmanager in Österreich Alois (Wögerbauer) und Wolfgang (Matejka) sagen mir dazu exklusiv:

„Die Verbund-Beteiligung des Staates Österreich hat seit heute Morgen in etwa um 2,5 Milliarden Euro an Wert verloren. Mehr muss man dazu nicht sagen.“, kommentiert Alois die Aussagen.

Wolfgang versucht die Aussagen von Bundeskanzler Karl (Nehammer) sachlich einzuordnen:

„Ist als politischer move verständlich, aus kapitalmarktsicht aber schwer zu vermitteln, weil nicht gerecht. Ein Sonderdividende wäre eine bessere Alternative.“

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Verbund-Chef gegen staatliche Eingriffe

Ich erwarte mir für morgen eine Relativierung des Kanzlers. So kann man die umstrittenen Aussagen nicht stehen lassen. Mittlerweile gibt es auch eine Stellungnahme vom betroffenen Verbund-CEO Michael (Strugl). Er sagt mir:

„Die Aussagen haben zu erheblichen Verunsicherungen geführt, was sich auf die Aktie ausgewirkt hat. Verbund ist ein börsennotiertes Unternehmen und hat mit seinen Investitionen eine wichtige Aufgabe beim Erneuerbaren-Ausbau. Daher sind wir gegen staatliche Eingriffe in den Markt, auch wenn das letztlich eine politische Entscheidung ist.“

Eine Stellungnahme aus dem Finanzministerium ist noch offen.

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