Verkauft man sein Russland-Geschäft, oder nicht? Diese Abwägung treffen die Manager der RBI AG gerade am Wiener Stadtpark. Zuletzt wurde die russische Gazprombank (russisch Газпромбанк) immer wieder als möglicher Käufer für das ertragreiche Russland-Geschäft kolportiert.
Vorweg, es ist eine „Lose-Lose-Situation“ für Vorstandschef Johann (Strobl). Warum? Man verkauft die Russland-Tochter mit großem Abschlag zum tatsächlichen Wert, zum Beispiel an die Gazprombank, und verzichtet auf die hohen Gewinne oder man behält das Geschäft, riskiert den Verlust von internationalen Investoren und geht das Risiko ein, in den russlandkritischen Nachbarländern, wo man tätig ist, an Geschäft zu verlieren. Ich könnte mir vorstellen, dass die langwierigen Sanktionen in der Bewertung eine wichtige Rolle spielen, denn selbst wenn der Krieg in der Ukraine vorbei ist, werden diese gegen Russland lange wirken und würden damit auch die Bank treffen.
Ich möchte jedenfalls nicht in den Schuhen der RBI AG und Johann stecken. Unicredit und Citi, die ebenfalls in Russland tätig sind, erwägen wohl Anteilstausch mit russischen Banken.