Ich freue mich, dass sich mit Arbeitsminister Martin (Kocher) der erste Anwärter für den Gouverneursjob bei der Oesterreichischen Nationalbank (hier mehr dazu) aus der Deckung traut. Wie Martin in einem Interview mit der Kronen Zeitung versichert, glaubt er, dass er als Gouverneur „wichtige Möglichkeiten zur positiven Gestaltung Österreichs, Europas und des Standorts“ haben wird. Das hast du als Arbeits- und Wirtschaftsminister doch auch oder habe ich da was verpasst?
„Geldpolitik, Währungspolitik und Finanzmarktstabilität werden in Zukunft noch eine viel wichtigere Rolle einnehmen“, sagt Martin.
Dein Wort in Gottes Ohr, Martin! Außerdem war er sehr gerne Ökonom. Schau, ich verstehe Martin. Wer kein geborener Politiker ist und da von der Seite reinschneidet, für den ist das ganze Intrigenstadl der österreichischen Politik nur schwer erträglich. Ich glaube, Martin ist ein geeigneter Kandidat – auch Ewald (Nowotny) war Ökonom und ein guter OeNB-Gouverneur. Ob das so ein gutes Bild macht, sich als Minister für einen Top-Job des Landes zu bewerben, ist eine andere Frage. Kommt keine Bankenkrise ist die OeNB aber sicher ein ruhigeres Fahrwasser als die Regierungspolitik.
Arbeitsminister Kocher hat sich – wie jeder vernünftige Dienstnehmer, der weiß, dass sein Vertrag bald endet – auf einen neuen Job beworben. https://t.co/tXM2yF0PwK
— Georg Renner (@georg_renner) April 30, 2024