Die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) hat gestern ihren 42. Financial Stability Report (erscheint halbjährlich, hier findest du ihn) veröffentlicht. Dabei hat sie die Banken ordentlich an den Pranger gestellt. Diese würden zu leichtfertig Immobilienkredite vergeben und somit die Preise unverhältnismäßig in die Höhe treiben. Kommt dir diese Situation auch bekannt vor? Helmut (Ettl), Chef der Finanzmarktaufsicht FMA, hat vor rund einem Monat schon einmal auf das Problem aufmerksam gemacht. Bei der FMA-Aufsichtskonferenz hat er die Banken vor zu lockeren Kreditvergaben gewarnt (hier mein Bericht).
Die Preise für Wohnimmobilien sind in Österreich seit 2010 um 100 Prozent gestiegen, im Euroraum um „nur“ 30 Prozent. Wieso sind die Preissteigerungen bei uns so viel größer, frage ich mich.
Um dieser Entwicklung gegenzusteuern hat die OeNB jetzt eine Empfehlung parat: „Nachhaltige Kreditvergabestandards“ sollten eingehalten werden, insbesondere bei Wohnimmobilienkrediten. Monatliche Belastungen sollten dabei maximal 40 Prozent des Nettoeinkommens ausmachen. Derzeit sei das bei rund einem Fünftel der Hypothekennehmer nicht der Fall. Und auch Eigenmittel von mindestens 20 Prozent sollten vorhanden sein.
Ich bin gespannt, wie lange OeNB und FMA noch zuwarten und ab wann sie strikter eingreifen. Wie du siehst, kommen von immer mehr Seiten Warnungen in diese Richtung. Also ich hätte als Bank jetzt ja Angst. Gerade in Zeiten von großen Unsicherheiten ist ein stabiler Finanzmarkt von wichtiger Bedeutung!