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2021: Gekko blickt zurück und schaut nach vorn

Insider Nº486 / 21 24.12.2021 Kommentar

Geschätzte Paternosterfahrer,

ich werde mich bald wieder in den selbstgewählten Winterlockdown ins Salzkammergut begeben, doch nicht ohne traditionellen Jahresrückblick. Eine detaillierte Bestandsaufnahme wird bei der Fülle an Ereignissen nicht möglich sein. Was wir aber in der Zeit gelernt haben: Man weiß nie, woher das Licht am Ende des Tunnels rührt.

Beginnen wir mit der Coronaviruspandemie: Nachdem Alpha von Beta verdrängt wurden, kam Delta zu uns und bescherte uns erneut einen kurz davor – also vergangenen Sommer, als Sebastian Kurz Bundeskanzler war, vielleicht erinnert sich jemand an ihn – noch von der Regierung für keinesfalls als notwendig erachteten Lockdown. Dieses vermaledeite Virus hält seit seinem Erscheinen die Menschheit und ihre so lebensnotwendige Wirtschaft in Geiselhaft, und es scheint kein Ende in Sicht – Omikron ist noch lange nicht der letzte Buchstabe im griechischen Alphabet. Mal sehen, wie lange der Finanzmarkt in dieser Hinsicht noch das Prinzip Hoffnung lebt. Man kann sich beruhigen, wenn man bedenkt, dass heuer gerade Value-Aktien der Wiener Börse einen wahren Höhenflug bescherten – ein Wunsch an das Christkind: „Bitte, lass es so weitergehen.“

Apropos weitergehen: Der Übernahmepoker zwischen Immofinanz und S Immo geriet im vergangenen Jahr zu einer Stoßpartie (allfällige Assoziationen zur Halbwelt sind vom Autor nicht beabsichtigt). Es ist zu befürchten, dass den Gegnern nicht nur das Geimpfte, sondern bald schon die Taschenfeiteln im Sack aufgehen – sportliche Beobachter erkennen jedenfalls Unterhaltungswert in der Sache. Sportlich hat auch Rainer Seele die Demontage seiner selbst als OMV-General genommen – mehr noch, er hat sogar ein Gedicht darüber verfasst und damit seine bisher kaum wahrgenommene humoristische Seite unter Beweis gestellt.

Für jede Menge Unterhaltung hat vor allem aber die Hygiene Austria gesorgt, die eines bitter lernen musste: Etikettenschwindel mag eine Zeitlang in der Politik gutgehen, Kunden jedoch und vor allem der Finanzmarkt lassen sich nicht so einfach an der Nase herumführen wie so manche Wähler – die das Vertrauen in die Politik verlieren. Symptomatisch dafür: Dass heuer just das depperte Mobiltelefon des Ex-Vorstands der Österreichischen Beteiligungsagentur AG, Thomas Schmid, vom Wochenmagazin „Profil“ zum „Mensch des Jahres“ gekürt werden musste, weil die vorhandenen Ressourcen an Humankapital der Zeitung offenbar dafür zu gering erschienen und sich nicht einmal der Besitzer dieses Handys, das zack, zack eine halbe Regierung wegsprengte wie den bedrohlich locker gewordenen Fels an der Straße des Erfolgs, als geeignet erwies, muss der anfänglich begeisterten Fangemeinde von Kurz und seinen Prätorianern heute einen ganzen Nil voller Krokodilstränen vergießen lassen.

Bescheren ist hier das richtige Stichwort: Weihnachten brachte uns eine Taskforce, die endlich die Zügel in die Hand nehmen und die Pandemiebekämpfung mit militärischer Disziplin managen soll. „Gecko“ heißt die Stabsstelle. Jede Ähnlichkeit mit meinem Namen besteht angeblich rein zufällig und ohne Absicht. – Tausend Rosen.

Ich wünsche euch nun allen, die ihr tagtäglich euer Bestes gebt, den heimischen Finanzmarkt zu stärken, von ganzem Herzen ein frohes Weihnachtsfest, erholsame Feiertage und einen gelungenen Start ins neue Jahr und vor allem viel Kraft und Ausdauer zur Bewältigung der anstehenden Herausforderungen. Bleibt vorsichtig und vor allem gesund. Vergesst nicht, wir brauchen einander.

In diesem Sinne,

„Cash up!“

Der Börsianer

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